Psychisch belastete Familien können durch ein abgewogenes und individuell ausgewähltes Angebot bindungsstärkender Berührung nachhaltig unterstützt werden. Es werden Grundlagen der Arbeit erläutert und mit einfachen Basisübungen konkretisiert. Folgende Themen werden im Überblick besprochen:
Theorieteil:
Bindung und Berührung – wie hängt das zusammen? | Bindungsbedürfnisse des Kindes und seiner Eltern | Neurophysiologie im kurzen Überblick | die polaren Kräfte von Trauma und Bindung | Prozesshafte Reaktionen bei Eltern und Babys | Indikation und Kontraindikation.
Praxisteil:
Selbstanbindung, Ressourcenstärkung und Selbstschutz | Rollenverständnis und Rollenklarheit | Die Stopp-Regel | Techniken und Dosierung | Babybeobachtung | Anleitung oder Behandlung – pädagogische oder therapeutische Herangehensweise? | Gedanken und Beispiele zur konkreten Ausführung | Notwendigkeit der Selbsterfahrung für die Fachkräfte.
Die Veranstaltung ist Teil 2 der digitalen Fortbildungsreihe "Beziehungsweise - Bindung erkennen und verstehen" von A: aufklaren in Hamburg. Zum Hintergrund der Reihe: Frühe Erfahrungen eines Kindes mit seinen Bindungspersonen prägen es ein Leben lang. Bindung entsteht durch wechselseitige Kommunikationsschleifen, kognitive Verarbeitung und Emotionen zwischen Baby und Eltern auf allen Sinnesebenen – auditiv, visuell, taktil. Die Prägungen und Erfahrungen von Wohlwollen, Zuspruch, Unmittelbarkeit und bedingungsloser Annahme lassen ein Gefühl der Sicherheit entstehen, das als Rüstzeug fürs Leben stärkt – mit Gefühlen umzugehen, Beziehungen einzugehen, Stress zu regulieren, Zutrauen und Selbstwirksamkeit zu verspüren. Doch wenn Kinder im Kontext einer elterlichen psychischen Erkrankung aufwachsen, dann besteht ein erhöhtes Risiko für ungünstige Bindungserfahrungen und dauerhafte Prägungen, die eine Hypothek für die eigene Lebensgestaltung sind und das Risiko für eine eigene psychische Erkrankung erhöhen. „Beziehungsweise“ bietet drei Perspektiven auf die Entstehung von Bindung und ihre Bedeutsamkeit für ein gesundes Aufwachsen von Kindern.
Die Veranstaltungen sind kostenpflichtig. Den Flyer mit Informationen zu allen drei Teilen der Fortbildungsreihe sowie der Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.