Jedes fünfte bis sechste Kind in Deutschland wächst mit einem suchtkranken Elternteil auf. Das sind insgesamt drei Millionen Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen erleben Vernachlässigung und Gewalt, leiden oft ein Leben lang unter diesen Erfahrungen. Doch nur selten können sie ihre Stimme erheben. In den betroffenen Familien herrscht ein Schweigegebot, das den Kranken, die Familie, vor Stigmatisierung und Ausgrenzung schützen soll. Die Folgen für die Kinder sind oft dramatisch. Ihr Risiko, selbst eine Sucht oder andere psychische Krankheit zu entwickeln, ist um ein Vielfaches erhöht. Mit der COA-Aktionswoche 2025 soll den vergessenen Kindern eine laute Stimme gegeben werden. Der Hashtag in diesem Jahr lautet: #ICHWERDELAUT.
Mit der COA-Aktionswoche rückt der Verein NACOA Deutschland, der die COA-Aktionswoche bundesweit organisiert, Kinder aus suchtbelasteten Familien eine Woche lang in den Fokus der Öffentlichkeit und der Medien. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen sollen über TikTok und andere Medien, die sie nutzen, sowie mit Aktionen an möglichst vielen Orten erreicht werden. Ihnen soll Mut gemacht werden, das Schweigegebot zu brechen. Denn sie sind nicht schuld an der Sucht der Eltern. Aber sie leiden unter ihren Folgen. Es hilft, darüber zu reden. Mit Vertrauenspersonen und Fachleuten vor Ort oder online, etwa unter www.hilfenimnetz.de oder anderen professionellen Angeboten. Hilfe suchen ist kein Verrat. Es ist der erste, der wichtige Schritt aus dem Schatten der elterlichen Sucht.
Alle Einrichtungen, Initiativen, Projekte aus Jugend- und Suchthilfe bzw. der Sucht-Selbsthilfe und ihre Verbände sind eingeladen, bei der Aktionswoche mitzumachen. Auf der Webseite https://coa-aktionswoche.de/ können Veranstaltungen eingetragen werden. Außerdem finden sich hier Aktionen aus den vergangenen Jahren, aktuelle Pressemitteilungen zum Thema sowie Vorlagen für Social-Media-Aktionen, Plakate und Informationsmaterial zum Bestellen und Herunterladen.
Die COA-Aktionswoche gibt es seit 2011 in Deutschland und in den USA. Außerdem findet sie z.B. regelmäßig auch in Großbritannien, der Schweiz, in Korea oder Slowenien statt.