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Vier in einer Reihe 2/4: "Trauma, Flucht und Migration" (A: aufklaren, online)

30. April 2025, 16-18 Uhr online

Veranstalter: A: aufklaren

Referentin: Dr. Areej Zindler

Die Veranstaltung "Trauma, Flucht und Migration als Generationenherausforderung verstehen. Psychisch belasteten Familien kultursensibel begegnen und eine systemische Perspektive einnehmen" ist Teil der Fortbildungsreihe "Vier in einer Reihe" von A: aufklaren. Mit dem Jahresthema "Transgenerationale Weitergabe psychischer Erkrankungen" möchte A: aufklaren in diesem Jahr in vier Beiträgen deutlich machen, dass frühzeitige ganzheitliche Perspektiven auf Familien mit psychisch erkrankten Eltern erforderlich sind, damit der Staffelstab nicht an die nächste Generation weitergeben wird.

In der zweiten Veranstaltung wird der Schwerpunkt auf die interkulturelle Perspektive gelegt. Viele Menschen und Familien, die aus anderen Ländern, nach Deutschland immigrieren, tun dies vor dem Hintergrund von Krieg, Verfolgung, Bedrohung, kulturellen Konflikten oder mit der ganz großen Hoffnung für sich und ihre Kinder bessere Lebensbedingungen zu ermöglichen. Der Prozess des Weggehens, Übersiedelns und Ankommens ist von vielfältigen Herausforderungen geprägt. Die Adaption erfordert immense Kräfte und neue Kompetenzen. Integration ist schwer, oft viel schwerer als gedacht. Hinzu kommt, dass viele Menschen Traumata erlebt haben oder aktuell erleiden. Sie sind psychisch belastet oder erkrankt und das in der Fremde. Viele von Ihnen finden nicht den Weg ins Hilfesystem oder die Sprach- und Kulturbarrieren sind zu hoch. 

Im Rahmen der Veranstaltung wird darauf geschauen, wie Integrationsbelastungen und auch psychische Erkrankungen Eltern fordern oder überfordern und wie Kinder diese Stressbelastungen zu kompensieren versuchen. Eine systemische Perspektive ist hilfreich, Generationenaufgaben zu verstehen, die Kinder uns durch Ihr Verhalten präsentieren.

Referentin ist Dr. Areej Zindler, Leiterin der Flüchtlingsambulanz am UKE in Hamburg.

Weitere Informationen zur Fortbildung sowie der Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

Zum Hintergrund:

Kinder psychisch erkrankter Eltern haben ein 3-4-fach erhöhtes Risiko selbst eine psychische Erkrankung auszubilden. Wenn sie keine Unterstützung erhalten, starten sie selbst mit einer erheblichen Hypothek ins Leben, die ihre Chancen auf Teilhabe an der Gesellschaft, Entfaltung ihrer Persönlichkeit, erfolgreichem beruflichen Lebensweg, Partnerschaften und eigener Elternschaft belasten. Das vielfach in der Literatur beschriebene Risiko nicht gesund aufzuwachsen, ist eine unmittelbare Aufforderung, sich für Prävention einzusetzen und frühzeitig Unterstützung anzubieten.

Wir wissen außerdem, dass viele Eltern, die sich in Therapie begeben, mit der Zeit erkunden, dass auch ihre Eltern psychisch stark belastet waren. Manche Eltern der Vorgeneration waren auch in Behandlung oder eine Diagnose war bekannt, bei Anderen lassen zumindest die erinnerten Erzählungen, darauf schließen, dass die jetzigen Eltern auch Kinder psychisch erkrankter Eltern sind.

Psychische Erkrankungen müssen nicht linear von einer Generation in die nächste weitergegeben werden. Mit dem Wissen um die bio-psycho-sozialen Aspekte bestehen viele Ansatzpunkte, die Transgenerationale Weitergabe zu hemmen oder auch zu vermeiden.

 

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